In den letzten Jahren hat die Immunmedizin beeindruckende Fortschritte erzielt – besonders bei der Behandlung von Entzündungen, Autoimmunerkrankungen und Krebs. Herausragende Ärztinnen und Ärzte, die sowohl in der Patientenversorgung als auch in der Forschung engagiert sind, treiben diese Innovationen zum Wohle der Patient*innen voran. Es lohnt sich also, mehr über die neuesten Therapieansätze und spannenden Forschungsergebnisse zu erfahren – die Grundlagen der personalisierten Medizin von morgen! Daher haben wir für euch die Highlights in einem abwechslungsreichen Vortragsprogramm zusammengestellt.

Ort: Kleiner Hörsaal, Hörsaalgebäude Medizin, Ulmenweg 18

Legende: PK= PechaKucha, V= Impulsvortrag, GR= Gesprächsrunde, TT= Tandem-Talk, EP= Elevator Pitch

Uhrzeit Thema
17:15 UhrBegrüßung
17:20 UhrMultiple Sklerose (PK)
17:30 UhrWenn das Immunsystem verrückt spielt – Entzündliche Erkrankungen der Haut
17:45 UhrImmunantwort und Therapie nach Trauma (V)
18:00 UhrGesprächsrunde „Diagnose Hirntumor: Was nun?“ (GR)
18:25 UhrGeheimnisse der Gehirn-Darm-Achse (TT)
18:45 UhrDie Rolle des Immunsystems bei der Parkinson-Krankheit (V)
19:00 UhrAutoimmunerkrankungen bei Kindern – Wenn das Immunsystem aus dem Gleichgewicht gerät (V)
Pause (15 min)
19:30 UhrEntzündungsboard – unverzichtbarer Partner in der Patientenversorgung (GR)
19:55 UhrDarmvorsorge 3.0 – KI in der Endoskopie (V)
20:10 UhrDarmimmunität und Darmmikroorganismen: Waffenstillstand auf Lebenszeit? (EP)
20:20 UhrAtemlos durch ein verkürztes Leben – Folgen des Rauchens und Vapens aus Sicht der Lunge (V)
20:35 UhrEffektive Behandlung bei Bluthochdruck: Nierennervenverödung (Renale Denervation) erklärt! (V)
20:50 UhrFettleber – eine Volkskrankheit mit Folgen? (V)
Pause (15 min)
21:20 UhrForschung unter Druck: Wohin steuert die universitäre Medizin? (GR)
21:50 UhrEntzündungen der Mundhöhle (PK)
22:00 UhrParkinson auf der Spur: Wie Biomarker die Krankheit enthüllen (PK)
22:10 UhrALS: Einer seltenen neuromuskulären Erkrankung auf der Spur? (PK)
22:20 UhrPost-COVID, Long-COVID und ME/CFS – gemeinsame Forschung von Ärzten und Wissenschaftlern ist wichtig (V)
22:35 UhrEin steiler Berg? Frauen und die klinisch-wissenschaftliche Karriere (GR) 
Ende ca. 23:00 Uhr
© Hautklinik, Uniklinikum Erlangen

25.10.2025, Kleiner Hörsaal

17:30 Uhr

Referent: Dr. Moritz Ronicke

Unser Immunsystem schützt uns vor Krankheitserregern, wie Bakterien oder Viren – doch was passiert, wenn es sich gegen die eigene Haut richtet? Entzündliche Hauterkrankungen wie Neurodermitis, Psoriasis (Schuppenflechte), Lupus oder blasenbildende Hauterkrankungen können das Leben der Betroffenen erheblich beeinflussen. Doch wie entstehen sie, welche Symptome treten auf und welche modernen Therapien stehen zur Verfügung?

In diesem Vortrag erfahrt ihr mehr über Hintergründe und aktuelle Herausforderungen in Diagnostik und Therapie entzündlicher Hauterkrankungen. Zudem wird beleuchtet, welche Rolle Umweltfaktoren, Ernährung und Stress spielen.

© Unfallchirurgie und Orthopädie, Uniklinikum Erlangen

25.10.2025, Kleiner Hörsaal

17:45 Uhr

Referent: Prof. Dr. Mario Perl MHBA

Eine Sekunde lang nicht aufgepasst!

Überraschender Gegenverkehr – Sekundenschlaf – oder nur eine kurze Unachtsamkeit, und schon ist es passiert.

Ein schwerer Unfall. Selbst wenn keine lebenswichtigen Organe verletzt sind, reagiert nun der gesamte menschliche Körper. Je nach Schwere der Verletzung kommt es – bereits am Unfallort – zu einer sofortigen Freisetzung von Entzündungsmolekülen, die noch wochenlang den gesamten Organismus belasten. Das Immunsystem spielt verrückt! Wie kann man die Schwere der Verletzung nach einem Unfall erfassen? Welche Behandlungsmaßnahmen sind geeignet, um hier gegenzusteuern? Wie kann man den Heilungsverlauf positiv beeinflussen?

Geht mit uns diesen Geheimnissen auf den Grund!

© Uniklinikum Erlangen

25.10.2025, Kleiner Hörsaal

18:45 Uhr

Referent: Dr. Patrick Süß

In Deutschland leiden etwa 400.000 Menschen an der Parkinson-Krankheit – Tendenz steigend. Auch wenn die typischen Bewegungssymptome der Parkinson-Krankheit wie Verlangsamung, Zittern oder übermäßige Muskelanspannung medikamentös lange eingedämmt werden können, schreitet die Erkrankung bislang unaufhaltsam voran. Um dies in Zukunft bessern verhindern zu können, beschäftigt sich die Forschung intensiv mit zugrundeliegenden Krankheitsmechanismen. Dabei hat sich zunehmend ein wichtiger Beitrag des Immunsystems zur Entstehung der Parkinson-Krankheit herauskristallisiert. Dieser Vortrag von Dr. Patrick Süß (Molekulare Neurologie) beschäftigt sich mit folgenden Fragen: Wie verändert sich die Interaktion zwischen Immun- und Nervensystem in verschiedenen Phasen der Parkinson-Krankheit? Wie und wo im Körper entstehen Entzündungsvorgänge bei der Erkrankung? Kann die Behandlung solcher Entzündungsvorgänge in Zukunft das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen oder sogar zum Stillstand bringen? 

© Uniklinikum Erlangen

25.10.2025, Kleiner Hörsaal

19:00 Uhr

Referent: Dr. Alexander Schnell

Das Immunsystem schützt uns vor Krankheitserregern – doch was passiert, wenn es fälschlicherweise den eigenen Körper angreift? Autoimmunerkrankungen sind komplexe Krankheitsbilder, die auch Kinder betreffen können. Von Typ-1-Diabetes über Rheuma hin zu chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen: Die Diagnose ist oft eine Herausforderung, und der Alltag mit einer solchen Erkrankung wirft viele Fragen auf.
Der Kurzvortrag beschäftigt sich mit den häufigsten Autoimmunerkrankungen bei Kindern und betrachtet, was die moderne Medizin an Therapiemöglichkeiten bereithält.

© Uniklinikum Erlangen

25.10.2025, Kleiner Hörsaal

19:55 Uhr

Referent: Prof. Dr. Timo Rath MHBA

Warum ist die Darmkrebsvorsorge wichtig und wie läuft diese ab? Kann der Arzt oder die Ärztin bei der Darmspiegelung auch etwas übersehen? In diesem Vortrag erklärt Prof. Dr. Timo Rath mit vielen Bild- und Videobeispielen wie eine Darmspiegelung abläuft, wie typische Vorläuferstufen aussehen und wie diese bei der gleichen Untersuchung entfernt werden können. Ihr werdet sehen und hören, warum die Zeit ein ganz wesentlicher Faktor ist, warum der Mensch manchmal nicht so perfekt ist, wie er zu sein glaubt und wie ein Paar Computeraugen helfen können, die Darmkrebsvorsorge sicherer und effektiver zu machen. Freut euch also auf eine spannende Reise durch den Darm…

Postkarte von www.cartoonkaufhaus.de/© Oli Hilbring-Köpenicker Cartoon GmbH

25.10.2025, Kleiner Hörsaal

20:20 Uhr

Referent: Prof. Dr. Kai Hildner

30% der Bevölkerung rauchen oder vapen. Die persönlichen, gesundheitlichen Folgen sind enorm, vor allem für das lebenswichtige Organ Lunge. Zwei Folgeerkrankungen der Lunge, das Lungenkarzinom und die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD), stellen mittlerweile Volkserkrankungen der westlichen Welt dar. In dem Kurzvortrag sollen Einblicke in das Krankheitsgeschehen, aber auch in die Prävention und moderne Behandlungsmöglichkeiten dieser schweren Lungenerkrankungen gegeben werden.

© Artyom/stock.adobe.com 701527036

25.10.2025, Kleiner Hörsaal

20:35 Uhr

Referent: Dr. Dennis Kannenkeril

Bluthochdruck ist der wichtigste veränderbare Risikofaktor für Mortalität weltweit. Jährlich werden fast 10 Millionen Todesfälle durch erhöhten Blutdruck verursacht. Allein in Deutschland haben etwa 30 Millionen Menschen eine arterielle Hypertonie. Etwa die Hälfte der Betroffenen erreicht die empfohlenen Blutdruckziele nicht – teils, weil sie sich der Problematik nicht bewusst sind, teils, weil die Behandlung unzureichend ist. Die Folgen eines unbehandelten Bluthochdrucks sind schwerwiegend: Kardiovaskuläre Ereignisse wie Schlaganfall und Herzinsuffizienz, gefolgt von Herzinfarkt, plötzlichem Herztod und chronischen Nierenerkrankungen.

Die renale Denervation ist ein minimalinvasiver, zugelassener Eingriff, bei dem die Nierennerven durch Ablation (Verödung) behandelt werden, um den Blutdruck zu senken und Folgeerkrankungen des Herz-Kreislaufsystems zu verhindern. Die Wirksamkeit und Sicherheit wurden in den letzten zwanzig Jahren durch wissenschaftliche Studien untermauert.

© Generiert mit ChatGPT/Uniklinikum Erlangen

25.10.2025, Kleiner Hörsaal

20:50 Uhr

Referent/-in: Dr. Jonas Schmid, Dr. Miriam Düll MHBA

Die Fettleber ist weit verbreitet und betrifft Millionen Menschen – oft unbemerkt. Die häufigste Ursache ist die Metabolische Dysfunktions-assoziierte Steatotische Lebererkrankung (MASLD), die mit Übergewicht, Diabetes mellitus Typ 2 und dem metabolischen Syndrom zusammenhängt. In Deutschland sind etwa 30 % der Erwachsenen betroffen.
MASLD kann langfristig zu einer Leberentzündung, Leberzirrhose oder Leberkrebs führen – doch die Erkrankung ist oft reversibel. Mit gesunder Ernährung, Bewegung und bewusster Lebensweise lässt sich die Lebergesundheit positiv beeinflussen. Zudem gibt es neue medikamentöse Therapieoptionen.
Erfahrt in diesem Vortrag, welche Risikofaktoren eine Rolle spielen, wie ihr eure Leber schützt und welche wissenschaftlich fundierten Strategien zur Vorbeugung und Therapie existieren.  

© Uniklinikum Erlangen

25.10.2025, Kleiner Hörsaal

22:20 Uhr

Referentin: PD Dr. Dr. rer. biol. hum. Bettina Hohberger

Bei den Krankheitsbildern Post-COVID, Long-COVID und Post-VAC können aktuell noch keine Biomarker benannt werden, die eindeutig dem Krankheitsbild zuordenbar sind; aktuell wird die Diagnose als Ausschlussdiagnose geführt. Anhand der Erfolgsgeschichte von Diabetes mellitus und HbA1c , ist schnell ersichtlich, wie wichtig es ist, dass Ärzt*innen und Wissenschaftler*innen translational zusammenarbeiten; Benötigt wird eine Kombination aus grundlagenwissenschaftlichen und Therapie-Studien, die Veränderungen von potentiellen Biomarkern unter Therapie untersuchen – nur Biomarker, die sich unter Therapien verändern, sind mit dem Krankheitsbild verknüpft! Wo könnte dies nicht besser umgesetzt werden als am Uniklinikum und der Universität? Wir zeigen euch interessante Einblicke in aktuelle Forschungsansätze zu Long-COVID, Post-COVID und ME/CFS am Uniklinikum und der FAU. Seid gespannt!

© Uniklinikum Erlangen

25.10.2025, Kleiner Hörsaal

18:00 Uhr

Referent: Prof. Dr. Dieter Henrik Heiland

Diagnose Hirntumor – Was nun?
Ein Hirntumor ist für viele Menschen zunächst ein Schock und wirft Fragen auf: Wie wird mein Alltag aussehen? Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? Und wie gehen andere Betroffene damit um? In einer öffentlichen Gesprächsrunde sollen gemeinsam Antworten gefunden, neue Perspektiven aufgezeigt und Hoffnung vermittelt werden. Prof. Dr. Oliver Schnell, Direktor der Neurochirurgischen Klinik und international anerkannter Experte in der Hirntumorforschung und -behandlung, lädt gemeinsam mit Fachleuten aus Neurologie und Strahlenheilkunde zum interdisziplinären Austausch ein. Ob Ihr selbst betroffen seid, ein Familienmitglied oder Freund unterstützen oder einfach nur mehr über dieses wichtige Thema erfahren möchtet – Sie sind herzlich eingeladen, an der Gesprächsrunde teilzunehmen und Ihre Fragen zu stellen. Nutzen Sie die Gelegenheit, direkt mit Experten zu sprechen und mehr über aktuelle Möglichkeiten bei der Behandlung von Hirntumoren zu erfahren.

© Franziska Männel/Uniklinikum Erlangen

25.10.2025, Kleiner Hörsaal

19:30 Uhr

Referenten: Prof. Dr. Michael Sticherling, Prof. Dr. Raja Atreya, Dr. Tobias Krickau MHBA

Die breite Palette chronisch-entzündlicher Erkrankungen des Menschen erfordert eine interdisziplinäre und fundierte medizinische Betreuung, um den Betroffenen umfassend moderne diagnostische und therapeutische Verfahren anzubieten. Um die dafür nötigen konsiliarischen Aktivitäten zu bündeln und die Therapieplanung für gemeinsame Patientinnen und Patienten interdisziplinär zu gestalten, findet im Universitätsklinikum Erlangen regelmäßig ein interdisziplinäres Entzündungsboard statt. In der Kernbesetzung aus den Kliniken für Dermatologie, Gastroenterologie und Rheumatologie werden, ggf. unter Einbeziehung weiterer fallbezogener Fachdisziplinen komplexe Krankheitsfälle standardisiert und protokolliert vorgestellt und diskutiert. Dabei werden Diagnostik, Therapieeinleitung und -fortsetzung sowie das allgemein empfohlene weitere Vorgehen festgelegt.

© Uniklinikum Erlangen

25.10.2025, Kleiner Hörsaal

21:20 Uhr

Referenten: Prof. Dr. med. Veit Rothhammer, Prof. Dr. med. Dr. med. dent. Manuel Weber, FEBOMFS

Das Ziel der Naturwissenschaften ist es, unsere Welt besser zu verstehen. In den medizinischen Wissenschaften bedeutet das vor allem: die menschliche Biologie zu durchdringen – um Krankheiten besser zu behandeln, Leiden zu lindern und das Leben zu verbessern. Doch gerade in der medizinischen Forschung stehen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter enormem Druck: Drittmittel müssen eingeworben, Ergebnisse schnell publiziert und Karrieren aufgebaut werden. Diese Realität führt oft zu Zielkonflikten. Diskutiert mit uns: Wo liegt der wahre Wert universitärer medizinischer Forschung? Ist sie Motor des medizinischen Fortschritts – oder zunehmend ein Karrieresprungbrett für Einzelne? Bringt sie uns als Gesellschaft wirklich weiter?

© Stabsabteilung Kommunikation/Uniklinikum Erlangen

25.10.2025, Kleiner Hörsaal

22:35 Uhr

Referent/-innen: Prof. Dr. rer. nat. Claudia Günther, Prof. Dr. med. Beate Winner, Alexandra Pfisterer (Assistenzärztin), Prof. Dr. Dr. h. c. Jürgen Schüttler

Obwohl schon seit längerem deutlich mehr Frauen als Männer ihr Medizinstudium erfolgreich abschließen, nimmt der Anteil der Frauen in den anschließenden Karrierestufen kontinuierlich ab („Leaky Pipeline“). Stehen Ärztinnen immer noch vor höheren Hürden in ihrer medizinisch-wissenschaftlichen Karriere oder treffen sie andere Lebensentscheidungen – oder bedingen sich diese beiden Faktoren? Welche Erkenntnisse ergaben sich aus Interviews mit Ärztinnen und Ärzten, die Ende 2024 am UK Erlangen im Rahmen einer Dissertation an der FAU durchgeführt wurden? Vor welchen Herausforderungen stehen klinisch-wissenschaftlich tätige Ärztinnen heute und welche Unterstützungen gibt es? Darüber informiert und diskutiert unser Panel: Alexandra Pfisterer (FAU), Prof. Beate Winner, Prof. Claudia Günther (UKER) und Prof. Jürgen Schüttler (ehem. Dekan der Medizinischen Fakultät der FAU).

© AG Prof. Rothhammer/Uniklinikum Erlangen

25.10.2025, Kleiner Hörsaal

17:20 Uhr

Referent: Prof. Dr. Veit Rothhammer

Multiple Sklerose (MS) ist eine autoimmune, chronisch-entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems, die meist im jungen Erwachsenenalter beginnt. Verlauf, Beschwerdebild und Therapieerfolg sind von Patient zu Patient sehr unterschiedlich. Die Ursache der Erkrankung ist noch nicht vollständig geklärt. Vermutet wird eine multifaktorielle Entstehung wobei das Immunsystem dabei eine zentrale Rolle spielt.

Aktuelle Behandlungsstrategien sowie künftige Therapieoptionen wie die CAR T-Zelltherapie werden diskutiert. Die Untersuchung der Wirksamkeit und Sicherheit dieser neuen zell-basierten Therapie in der Behandlung der MS ist derzeit Gegenstand von klinischen Studien.

© Uniklinikum Erlangen

25.10.2025, Kleiner Hörsaal

21:50 Uhr

Referent: Prof. Dr. med. Dr. med. dent. Manuel Weber, FEBOMFS

Entzündliche Erkrankungen in der Mundhöhle können die Lebensqualität der Betroffenen stark beeinträchtigen. Unbehandelt führen sie häufig zu einer fortschreitenden Gewebezerstörung – mitunter so schwerwiegend, dass komplexe chirurgische Eingriffe notwendig werden. In unserem Beitrag werden euch drei besonders herausfordernde Krankheitsbilder nähergebracht: die medikamentenassoziierte Kiefernekrose, die infizierte Osteoradionekrose sowie die Osteomyelitis des Kiefers.

Darüber hinaus wird die Parodontitis betrachtet – nicht nur als Volkskrankheit, sondern auch als möglicher Risikofaktor für die Entstehung bösartiger Erkrankungen in der Mundhöhle.

© Prof. Zunke: generated by ChatGPT 4.0

25.10.2025, Kleiner Hörsaal

22:00 Uhr

Referentin: Prof. Dr. rer. nat. Friederike Zunke

Der Vortrag von Frau Prof. Friederike Zunke gibt einen Einblick in die Welt der Biomarker in der Parkinson-Erkrankung. Parkinson ist eine neurodegenerative Erkrankung, die vor allem motorische Symptome wie Zittern, Steifheit und Bewegungsverlangsamung hervorruft. Der Weg zu einer frühen Diagnose und besseren Therapiemöglichkeiten könnte durch Biomarker geebnet werden. Biomarker sind messbare Indikatoren im Körper, die Hinweise auf das Vorliegen oder den Verlauf einer Erkrankung geben können. In der Parkinson-Forschung sind diese von großer Bedeutung, da sie helfen können, die Erkrankung frühzeitig zu erkennen, die Diagnose zu präzisieren und neue Therapien zu entwickeln. Besonders vielversprechend sind hierbei genetische Marker, bildgebende Verfahren und spezifische Moleküle, die in Körperflüssigkeiten nachgewiesen werden können. Ein besseres Verständnis dieser Marker könnte zu einer präziseren Diagnose führen und dazu beitragen, Therapien individueller und effektiver zu gestalten.

© Natalja Schützeichel, Martin Regensburger

25.10.2025, Kleiner Hörsaal

22:10 Uhr

Referent: PD Dr. Martin Regensburger M.Sc., MHBA

Die amyotrophe Lateralsklerose (ALS) ist eine seltene neurodegenerative Erkrankung, zeigt aber einen besonders schweren Verlauf. Die zunehmende Muskelschwäche führt zu Behinderung und bei Beteiligung der Atemmuskulatur zum Versterben nach meist wenigen Jahren. Dennoch sind noch keine wirksamen Therapien bekannt und die Mechanismen der Erkrankung sind unzureichend verstanden.

In einem Kurzvortrag zeigen Dr. Martin Regensburger (Molekulare Neurologie) und Natalja Schützeichel (Deutsche Gesellschaft für Muskelkranke e.V.) anschaulich, welche innovative Methoden in der Sprechstunde, in der Diagnostik und in der Grundlagenwissenschaft zu einem besseren Verständnis der Erkrankung führen – und stellen Ansätze dar, wie den Betroffenen und ihren Familien jetzt schon geholfen werden kann, mit der Erkrankung und den Themen Behinderung und Tod umzugehen.

© Generiert mit ChatGPT/Uniklinikum Erlangen

25.10.2025, Kleiner Hörsaal

20:10 Uhr

Referent: Luis Goncalves (Doktorand)

Der Darm beherbergt Billionen von Mikroben, die in einem empfindlichen Gleichgewicht mit unserem Immunsystem koexistieren. Die Immunität ist darauf ausgerichtet, nützliche Mikroben zu tolerieren und schädliche Mikroben zu bekämpfen. Physikalische Barrieren verhindern das Eindringen von Mikroben, während Immunzellen helfen, Freund und Feind zu unterscheiden. Regulatorische Reaktionen, wie sekretorisches IgA und Tregs, erhalten die Toleranz aufrecht und verhindern unnötige Entzündungen.

Wenn schädliche Eindringlinge auftauchen, löst das Immunsystem eine Entzündung aus und rekrutiert Immunzellen, um die Bedrohung zu beseitigen und den Schaden zu minimieren. Dieses Gleichgewicht wird ständig durch verschiedene Faktoren beeinflusst, wodurch chronische Entzündungen und Krankheiten wie IBD entstehen können. Das Verständnis dieser dynamischen Beziehung ist der Schlüssel zur Erhaltung der Darmgesundheit.

Erfahrt in diesem Vortrag mehr und beteiligt euch an der Diskussion über die Darmgesundheit.

© Stabsabteilung Kommunikation/Uniklinikum Erlangen

25.10.2025, Kleiner Hörsaal

18:25 Uhr

Referent/-in: Prof. Dr. rer. nat. Claudia Günther, Prof. Dr. Beate Winner

In diesem spannenden Tandem Talk geben Prof. Beate Winner, Neurologin und Professorin für Stammzellforschung, und Prof. Claudia Günther, Professorin für Gastrointestinale Pathophysiologie, exklusive Einblicke in ihre bahnbrechende Forschung zur Darm-Hirn-Achse. Beide leiten die klinische Forschungsgruppe, die mit 7 Millionen Euro von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert wird, und arbeiten an der Entschlüsselung der komplexen Wechselwirkungen zwischen Darm und Gehirn. Erfahrt, wie Mikrobiom, Entzündungen und Stammzellforschung eine Schlüsselrolle dabei spielen, das Nervensystem besser zu verstehen und innovative Therapieansätze zu entwickeln.

Der Tandem Talk beleuchtet nicht nur die wissenschaftlichen Herausforderungen, sondern auch die klinischen Anwendungen, die aus dieser Forschung hervorgehen und welche Auswirkungen sie auf die Behandlung von neurologischen und gastroenterologischen Erkrankungen haben könnten.

Bitte beachten: Für den Besuch der Veranstaltungsorte ist ein offizielles Ticket notwendig.
Informationen zu den Tickets erhaltet ihr unter www.nacht-der-wissenschaften.de/tickets