In diesem abwechslungsreichen Vortragsprogramm dreht sich alles um Krebs und die medizinische Forschung und Versorgung. Expertinnen und Experten erklären, wie sich das persönliche Krebsrisiko senken lässt und welche Möglichkeiten zur Früherkennung bestehen. Freut euch auf mitreißende Elevator Pitches aus der aktuellen Forschung, eine Podiumsdiskussion mit dem Thema „Leben und Sterben“ sowie auf kreative Impulse im Pecha-Kucha-Format. Eine inspirierende Keynote Lecture mit vielen praktischen Tipps für erfolgreiche Wissenschaftskommunikation rundet das Programm ab. Ob informativ, nachdenklich oder überraschend – hier ist für jede und jeden etwas dabei!
Ort: Großer Hörsaal, Hörsaalgebäude Medizin, Ulmenweg 18
| Uhrzeit | Thema |
| 17:10 Uhr | Begrüßung |
| Impulsvorträge Prävention und Früherkennung: Wie vermeide ich Krebs? |
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| 17:15 Uhr | You can touch it: wie taste ich richtig? |
| 17:35 Uhr | Strahlende Gesundheit: Sonnenschutz |
| 17:50 Uhr | Aktiv gegen Krebs: Prävention durch Bewegung und Ernährung |
| Pause (5 min) | |
| 18:10 Uhr | Keine Angst vor der Mammographie |
| 18:25 Uhr | Was sind PAP und HPV-Tests? |
| 18:40 Uhr | Früh erkannt, Gefahr gebannt: Darmkrebsvorsorge |
| 18:55 Uhr | Hautkrebsprävention – Schutz durch Aufklärung, gesunden Umgang mit der Sonne und Vorsorge |
| Pause (10 min) | |
| Podiumsdiskussion | |
| 19:20 Uhr | Leben – Sterben: Lasst uns darüber reden! |
| Pause (5 min) | |
| Elevator Pitches Vom Labor zum Patienten – Translationale Onkologie |
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| 19:55 Uhr | Verwandlungskünstler Tumor: Die Plastizität von Krebs verstehen |
| 20:05 Uhr | Krebs entschlüsseln: Molekulare Analyse von Gewebeproben in der Pathologie ermöglicht eine Personalisierte Medizin |
| 20:25 Uhr | Bits, Bytes und Biopsien im Kampf gegen Krebs |
| Pause (15 min) | |
| Keynote | |
| 20:45 Uhr | Zwischen Enthusiasmus und Anfeindungen: Forschende in der Wissenschaftskommunikation |
| Pause (10 min) | |
| Pecha Kucha Wir für die Medizin und Forschung |
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| 21:55 Uhr | Ethik am Krankenbett: Was ist „richtig“ – für dich? |
| 22:05 Uhr | ‚Krebs‘ als Metapher – historische Impressionen |
| 22:15 Uhr | Biobanken: Schatzkammern der Medizin |
| 22:25 Uhr | Kältekonservierung von Gehirn und Körper: Geschichte, Vision und Psychologie der Kryonik |
| 22:35 Uhr | 3R-Modelle im Rampenlicht: innovative Ansätze in der Krebsforschung |
| 22:45 Uhr | Behind the Scenes: die Krankenhausapotheke – unverzichtbar und immer erreichbar |
Prävention und Früherkennung: Wie vermeide ich Krebs?
25.10.2025, Großer Hörsaal
- Impulsvortrag
You can touch it: wie taste ich richtig?
Referent/-in: Prof. Dr. Carolin Hack MHBA, Prof. Dr. Peter J. Goebell
Früh erkannt, ist halb gewonnen! Brust-, Hoden- und Prostatakarzinom sind prinzipiell lebensbedrohliche Erkrankungen. Das frühe Erkennen von Brust-, Hoden- und Prostatakrebs ist für die Therapie und Prognose entscheidend. Deswegen ist es wichtig, dass mögliche Warnsignale erkannt und regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen durchgeführt werden bzw. selbst regelmäßig getastet wird. Lernt die richtigen Methoden zur Abtastung kennen und erfahrt alles zur Brust-, Hoden- und Prostatakrebsvorsorge!
25.10.2025, Großer Hörsaal
- Impulsvortrag
Strahlende Gesundheit: Sonnenschutz
Referentin: Prof. Dr. Katharina Diehl
Ohne die Sonne wäre das Leben auf der Erde nicht möglich, aber ihre Strahlung kann auch das Risiko für Hautkrebs erhöhen. Deshalb ist es wichtig, im Alltag effektiv Sonnenschutz zu nutzen, um Sonnenbrand und Hautkrebs vorzubeugen. Dazu gehören einfache Maßnahmen wie das Aufsuchen von Schatten, das Tragen von schützender Kleidung und das Auftragen von Sonnencreme auf ungeschützte Hautstellen. Der UV-Index ist ein nützliches Hilfsmittel, um zu verstehen, wie viel Sonnenschutz man an einem bestimmten Tag braucht. Aber was ist der UV-Index, wo finde ich ihn und wie wende ich ihn im Alltag an? Und wie gut schützt sich eigentlich die Bevölkerung in Deutschland vor der Sonne? Diese Fragen werden im Rahmen des Vortrags beantwortet.
25.10.2025, Großer Hörsaal
- Impulsvortrag
Aktiv gegen Krebs: Prävention durch Bewegung und Ernährung
Referent/-in: Prof. Dr. Yurdagül Zopf,
Dr. oec. troph. Hans Joachim Herrmann
Die neuesten wissenschaftlichen Studienerkenntnisse werden eingehend im Hinblick auf ihre praktische Relevanz und Anwendbarkeit in der klinischen Routine diskutiert. Dabei wird geprüft, inwieweit die aktuellen Forschungsergebnisse in bestehende Behandlungskonzepte integriert werden können, welche Chancen sich daraus für die Verbesserung der Patientenversorgung ergeben und welche möglichen Herausforderungen oder Limitationen bei der Umsetzung zu berücksichtigen sind. Ziel ist es, eine Brücke zwischen theoretischer Innovation und praktischer Anwendung zu schlagen und damit eine evidenzbasierte Weiterentwicklung der klinischen Praxis zu fördern.
25.10.2025, Großer Hörsaal
- Impulsvortrag
Keine Angst vor der Mammographie
Referentin: PD Dr. Sabine Ohlmeyer MHBA
Erfahren Sie, wie eine Mammographie abläuft und warum bis heute keine andere Modalität zur Brustbildgebung diese als effektive Methode ersetzen kann. Aber ist eine Mammographie immer sinnvoll oder was ist mit den Alternativen: Ultraschall, Tomosynthese, Kontrastmittel-Mammographie, dezidierte Brust-Computertomographie und zu guter Letzt auch noch die Brustkernspintomographie? Ist die Brust wirklich so kompliziert oder warum werden in der Brustdiagnostik so viele verschiedene bildgebende Verfahren wie bei keinem anderen Organ des menschlichen Körpers angewendet? Erfahren Sie mehr über die Stärken und Schwächen der verschiedenen Modalitäten und wann welche Methode sinnvoll sein kann.
25.10.2025, Großer Hörsaal
- Impulsvortrag
Was sind PAP und HPV-Tests?
Referent: PD Dr. Frederik Stübs
Seit 1971 hatten Frauen ab dem 20. Lebensjahr die Möglichkeit im Rahmen eines opportunistischen Screenings einmal im Jahr zur Vorsorgeuntersuchung zu gehen. Diese umfasste neben einer gezielten Anamnese, die Inspektion des Gebärmutterhalses, des Muttermundes, die Spiegeleinstellung der Portio und die Zytologie (PAP-Abstrich). Seit 2020 gibt es ein neues organisiertes Screening für Gebärmutterhalskrebs in Deutschland. Frauen zwischen dem 20. und 34. Lebensjahr erhalten weiterhin einmal im Jahr eine Zytologie. Frauen ab dem 35. Lebensjahr bekommen nun alle drei Jahre einen Co-Test aus Zytologie und HPV-Test. Euch wird verständlich erklärt warum das so ist und was die Hintergründe für dieses neue Vorgehen sind.
25.10.2025, Großer Hörsaal
- Impulsvortrag
Früh erkannt, Gefahr gebannt: Darmkrebsvorsorge
Referent: Phillip Myslik
Darmkrebs ist eine der häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland – doch er ist auch eine der am besten vermeidbaren! Aber welche Untersuchungen sind sinnvoll? Ab wann sollte man sich testen lassen? Und wie lässt sich das Risiko durch eine gesunde Lebensweise senken?
In diesem aufschlussreichen Vortrag erfahrt ihr, warum die Vorsorge so wichtig ist, welche modernen Untersuchungsmethoden es gibt und wie ihr euer persönliches Risiko durch eine gesunde Lebensweise senken könnt. Unser Experte erklärt euch verständlich, ab wann eine Vorsorgeuntersuchung sinnvoll ist, welche Mythen über Darmkrebs existieren und wie einfache Veränderungen im Alltag große Auswirkungen haben können. Nutzt die Gelegenheit, Fragen zu stellen und euch über die neuesten medizinischen Erkenntnisse zu informieren. Denn: Vorsorge rettet Leben!
25.10.2025, Großer Hörsaal
- Impulsvortrag
Hautkrebsprävention – Schutz durch Aufklärung, gesunden Umgang mit der Sonne und Vorsorge
Referent: Dr. Elias Koch
Hautkrebs ist die häufigste Krebserkrankung weltweit, wobei insbesondere heller Hautkrebs (Basalzell- und Plattenepithelkarzinom) sowie schwarzer Hautkrebs (malignes Melanom) unterschieden werden. Der größte Risikofaktor für die Entstehung von Hautkrebs stellt die UV-Strahlung dar, die das Erbgut der Hautzellen schädigt. Die Sonnenschäden führen oft zu Vorstufen wie aktinischen Keratosen, die in bösartige Tumoren übergehen können. Aber auch ohne Vorstufen kann Hautkrebs direkt entstehen. Der wirksamste Schutz vor Hautkrebs ist die Prävention. Zudem ermöglichen regelmäßige Hautkrebsvorsorgeuntersuchungen die Früherkennung bösartiger Veränderungen in einem Stadium, in dem sie gut behandelbar und nicht lebensbedrohlich sind.
25.10.2025, Großer Hörsaal
- Podiumsdiskussion
Leben – Sterben: Lasst uns darüber reden!
Referentin: Prof. Dr. Carolin Hack MHBA
Es ist gar nicht so einfach, über das Lebensende zu sprechen, ob nun aus Angst, Unsicherheit oder dem Gefühl, dass das „noch nicht dran ist“. Das Filmprojekt, welches vorgestellt wird, soll Ängste und Tabus abbauen. Gerade die Auseinandersetzung mit diesem Thema, individuell und im Gespräch mit der Familie, ist von großer Bedeutung, um letzte Wege gut begleitet entsprechend der eigenen Vorstellungen gehen zu können. Der Film begleitet eine Patientin mit Krebserkrankung auf ihrem Weg durch verschiedene Versorgungsstrukturen und zeigt, wie professionelle Unterstützung in dieser Phase des Lebens aussehen kann. Bei der Podiumsdiskussion erwarten euch kurze Filmsequenzen und Input von Fachpersonen aus stationärer und ambulanter Palliativversorgung, Hospizarbeit, Ethik und Recht. Alle stehen für Ihre Fragen zu Verfügung. Also: Lasst uns darüber reden!
Vom Labor zum Patienten – Translationale Onkologie
25.10.2025, Großer Hörsaal
- Elevator Pitch
Verwandlungskünstler Tumor: Die Plastizität von Krebs verstehen
Referentin: Prof. Dr. Elisabeth Naschberger
In diesem Vortrag erfahrt ihr, wie Tumore ihre Umgebung geschickt manipulieren, um zu wachsen und sich auszubreiten. Tumorzellen können benachbarte Zellen dazu bringen, ihr Wachstum zu unterstützen. Immunzellen und sogar Zellen der Tumorblutgefäße können sich jedoch dem Tumor entgegenstellen und sein Wachstum aktiv hemmen. Diese komplexen Wechselwirkungen eröffnen neue Möglichkeiten für innovative Therapien, die gezielt auf die Tumorumgebung und das Gefäßsystem abzielen. Erfahrt, wie diese Erkenntnisse den Weg für neue Krebstherapien eröffnen.
25.10.2025, Großer Hörsaal
- Elevator Pitch
Immuntherapien im Kampf gegen Krebs
Referentin: Prof. Dr. Silvia Spörl
Immuntherapien nutzen das körpereigene Immunsystem, um Krebszellen effektiver zu bekämpfen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, in das Immunsystem einzugreifen. Checkpoint-Inhibitoren lösen die körpereigene „Bremse“ des Immunsystems und bewirken, dass die Immunreaktion gegen den Tumor anhaltender und effektiver ausfallen kann. Bispezifische Antikörper binden an ein Zielmerkmal auf der Tumorzelle sowie an die Immunzelle der Patient*innen, wodurch Tumorzellen besser abgetötet werden können. Bei den CAR T-Zell-Therapien werden körpereigene Immunzellen so umprogrammiert, dass sie Krebszellen besser erkennen können. Der sogenannte „chimäre Antigen-Rezeptor“ wird in die Immunzelle eingeschleust, dann werden die „veränderten“ Immunzellen verabreicht und vermehren sich im Körper, wodurch die Immunreaktion gegenüber den Tumorzellen länger aufrechterhalten werden kann.
Immuntherapien sind sehr innovativ, mit zahlreichen Studien der frühen Phase, die neue und effektive Krebsstrategien erforschen.
25.10.2025, Großer Hörsaal
- Elevator Pitch
Krebs entschlüsseln: Molekulare Analyse von Gewebeproben in der Pathologie ermöglicht eine Personalisierte Medizin
Referent: Prof. Dr. Florian Haller
Durch die Methode der Hochdurchsatzsequenzierung (Next-Generation Sequencing, NGS) ist es möglich geworden, Tumorgewebsproben auf das Vorliegen von genetischen Veränderungen im gesamten Genom gleichzeitig zu untersuchen. Parallel dazu ist die Zahl von zielgerichteten Krebsmedikamenten in den letzten Jahren rasant angestiegen. In der Molekularpathologie wird Tumorgewebe auf das Vorliegen von Mutationen untersucht. Im Molekularen Tumorboard wird von Medizinerinnen und Medizinern verschiedener Fachdisziplinen diskutiert, welches Medikament am besten zu einer Tumormutation passt.
25.10.2025, Großer Hörsaal
- Elevator Pitch
Bits, Bytes und Biopsien im Kampf gegen Krebs
Referent/-in: Jasmin Ziegler, Dr. Christian Gulden
Wie verteilte Analysen Data Silos überwinden und Datenpotenziale für KI erschließen: Versorgungsdaten spielen eine zentrale Rolle in der modernen Krebsbehandlung – doch sie liegen oft isoliert in sogenannten Data Silos vor. In diesem Vortrag erfahrt ihr wie verteilte Analysen diese Barrieren überwinden und neue Potenziale für Künstliche Intelligenz erschließen. Durch die Konzepte von föderierten Analysen und föderiertem Lernen werden sichere Datenräume kreiert und können somit Patientendaten nutzen, ohne den Datenschutz zu gefährden. Die Zukunft der Onkologie liegt in der intelligenten Vernetzung isolierter Datenquellen – für schnellere Erkenntnisse und bessere Heilungschancen.
Wissenschaftskommunikation für Laien und Wissenschaftler:innen
45 Min. Vortrag, 15 Min. Fragen/Moderation
25.10.2025, Großer Hörsaal
- Keynote
Zwischen Enthusiasmus und Anfeindungen: Forschende in der Wissenschaftskommunikation
Referent: Dr. Tobias Maier (NaWiK)
Warum sollten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler überhaupt mit Menschen jenseits des eigenen Fachgebiets kommunizieren? Was hindert sie möglicherweise daran und wie kann man mit Anfeindungen im Netz adäquat umgehen? Und wie geht gute Wissenschaftskommunikation eigentlich? Dr. Tobias Maier vom Nationalen Institut für Wissenschaftskommunikation (NaWik) zeigt in seinem Vortrag, wie wichtig es gerade heute ist, dass Forschende selbst aktiv über Wissenschaft sprechen. Er erklärt, welche Faktoren für effektive Wissenschaftskommunikation wichtig sind.
Wir für die Medizin und Forschung
7 Min. + 3 Min. Fragen/Moderation
25.10.2025, Großer Hörsaal
- Pecha Kucha
Ethik am Krankenbett: Was ist „richtig“ – für dich?
Referentin: Prof. Dr. Carolin Hack MHBA
In der klinischen Praxis stehen Behandelnde, Patientinnen, Patienten und deren Angehörige immer wieder vor ethisch herausfordernden Situationen und Entscheidungen – besonders, wenn verschiedene medizinische Möglichkeiten auf individuelle Werte und Wünsche treffen. Doch wie findet man den passenden Weg für die einzelnen Patientinnen und Patienten?Anhand eines Fallbeispiels wird gezeigt, wie klinische Ethikberatung dazu beitragen kann, unterschiedliche Optionen, Haltungen und Perspektiven sichtbar zu machen, auf die individuelle Person zu beziehen und bestenfalls in Einklang zu bringen.
25.10.2025, Großer Hörsaal
- Pecha Kucha
„Krebs“ als Metapher – historische Impressionen
Referenten: Prof. Dr. Fritz Dross,
Dr. Markus Wahl
„Krebs“ ist nicht irgendeine Krankheit, noch viel weniger eine beliebige Krankheitsbezeichnung. Sowohl die Erkrankung als auch die Krankheitsbezeichnung sind historisch über 2.500 Jahre belegt. Allerdings kann nicht gesagt werden, dass mit der Bezeichnung „Krebs“ stets eine Erkrankung bezeichnet wurde, die heutige Ärzt*innen als „Krebs“ diagnostizieren würden. Andererseits darf nicht davon ausgegangen werden, dass Erkrankungen, die nach heutiger Auffassung „Krebs“ sind, stets mit dieser Bezeichnung beim Namen genannt wurden. Wer eine „Geschichte des Krebses“ in Angriff nimmt, muss vorab darüber Auskunft geben, ob er die Erkrankung oder die Krankheitsbezeichnung meint. Der Vortrag befasst sich mit der Geschichte der Krankheitsbezeichnung „Krebs“ und deren Auswirkungen auf Medizin und Gesellschaft, nicht zuletzt auf die als krebskrank klassifizierten Menschen.
25.10.2025, Großer Hörsaal
- Pecha Kucha
Biobanken: Schatzkammern der Medizin
Referent/-in: PD Dr. rer. nat. Matthias Rübner, Stefanie Köhler
Humane Bioproben (Blut, Gewebe, Urin, etc.) sind die Grundlage zur Erforschung von medizinischen Fragestellungen. Über verschiedenste Analysemethoden können beispielsweise an solchen Proben sog. Biomarker und Zielgene gefunden und getestet werden. Dabei ist eine standardisierte Vorgehensweise bei der Verarbeitung und Einlagerung der Proben ein entscheidender Faktor auch im Hinblick auf eine personalisierte Krebsmedizin. Biobanken, wie die Central Biobank Erlangen (CeBE), übernehmen die Sammlung, Verarbeitung und Lagerung der humanen Bioproben nach der Diagnosestellung nach höchstem wissenschaftlichem Standard und stellen die Proben bei Bedarf der Forschung zur Verfügung. Die Biobanken als „Schatzkammern der Medizin“ sind daher für die Präzisionsmedizin und die translationale Forschung essenziell.
25.10.2025, Großer Hörsaal
- Pecha Kucha
Kältekonservierung von Gehirn und Körper: Geschichte, Vision und Psychologie der Kryonik
Referent: Dr. Max Tretter
Der Kälteschlaf dient in der Science-Fiction als klassisches erzähltechnisches Werkzeug zur Reise durch Raum und Zeit. Reale Kältekonservierung von Gehirn und Körper wurde seit den 1960er Jahren durch den Amerikaner Robert Ettinger unter dem Begriff „Kryonik“ begründet, zunächst mit wenig ausgefeilter Technik. Heutige wissenschaftliche Fortschritte in der Kältekonservierung von Organen unter -130°C rücken einen medizinischen Kälteschlaf als „Sprung durch die Zeit“ in den Bereich des Denkbaren. Manche sehen darin eine erstrebenswerte medizinischen Maßnahme, andere ein großes Risiko für den Einzelnen und eine Gefahr für die Gesellschaft. Mit der strukturellen Hirnkonservierung ist bereits heute eine pragmatische und günstige Kryonik-Alternative klinisch an der Uniklinik Erlangen verfügbar (www.uker.de/mn-hirnarchiv). Der Vortrag zeichnet Historie, Vision und psychologische Aspekte einer Idee nach, die als Kandidat für die nächste Steigerung in der Invasivität von Medizin gelten muss.
25.10.2025, Großer Hörsaal
- Pecha Kucha
3R-Modelle im Rampenlicht: innovative Ansätze in der Krebsforschung
Referentinnen: Dr. Kerstin Hübner, Prof. Dr. rer. nat. Regine Schneider-Stock
Bisher sind klassische Mausexperimente der Goldstandard in der Krebsforschung. Doch damit verbunden sind oftmals Tierleid, hohe Varianz und geringe Reproduzierbarkeit. In den letzten Jahren wurden verschiedene Techniken und Modellsysteme entwickelt, die sich am von Russell und Burch 1959 entwickelten 3R-Prinzip (Reduce – Replace – Refine) orientieren, um Tierversuche zu reduzieren, zu ersetzen oder das Tierleid zu minimieren.
Unser Labor verwendet verschiedene 3R-gerechte Modelle wie z. B. Organoide aus Patient*innen, Gewebepräzisionsschnitte, Gewebekulturen oder das Chorioallantoismembran(CAM)-Modell, um Fragestellungen rund um das Thema Darmkrebs und Metastasierung näher zu untersuchen. In unserem Kurzvortrag erfahrt ihr Wissenswertes über die Generierung und Verwendung von Darmkrebsorganoiden sowie über die Kultivierung und vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von Gewebepräzisionsschnitten, Gewebekulturen und des CAM-Modells.
25.10.2025, Großer Hörsaal
- Pecha Kucha
Behind the Scenes: die Krankenhausapotheke – unverzichtbar und immer erreichbar
Referent: Dr. Maximilian Schmidt (Apotheker)
Eine öffentliche Apotheke kennt ihr alle von zahlreichen Besuchen. Was aber passiert alles in einer Krankenhausapotheke? Wie viele Menschen arbeiten dort und welche Aufgaben übernehmen diese im Klinikalltag?
Diese Fragen sollen in unserem Vortrag geklärt werden und euch mit auf eine virtuelle Reise durch die Krankenhausapotheke, aber auch durch das gesamte Klinikum, nehmen. Euch werden währenddessen die vielfältigen Aufgaben und Verantwortlichkeiten von Krankenhausapotheker*innen vorgestellt. Dabei wird in der Krankenhausapotheke jeden Tag dafür gearbeitet, die Arzneimitteltherapiesicherheit und die Patientensicherheit zu verbessern, um damit maßgeblich zu einer optimalen Patientenversorgung am Uniklinikum beizutragen.
Bitte beachten: Für den Besuch der Veranstaltungsorte ist ein offizielles Ticket notwendig.
Informationen zu den Tickets erhaltet ihr unter www.nacht-der-wissenschaften.de/tickets
